Feministische Polizeikritik

Feministische Polizeikritik

Die Polizei löst bestehende Probleme nicht, sondern verschlimmert sie meistens noch, indem sie diskriminierende Machtverhältnisse stabilisiert. Einführend wollen wir uns mit dem postkolonialen-feministischen Abolitionismus beschäftigen und analysieren, woher die patriarchalen Strukturen im Polizeiapparat kommen. Danach entwickeln wir gemeinsam in Kleingruppen anhand von Alltagsszenarien Argumente für eine Gesellschaft ohne Polizei und Strategien für eine solidarische Konfliktlösung.

„Erinnern heißt kämpfen – antifaschistische Perspektiven auf Erinnerungspolitik“

„Erinnern heißt kämpfen – antifaschistische Perspektiven auf Erinnerungspolitik“.

Rechter Terror und rechte Gewalt haben in Deutschland und in Bayern eine lange und blutige Tradition. Seit den Anfängen der Bundesrepublik zieht sich die Spur rechten Terrors wie ein roter Faden durch die Konjunkturen deutscher Politik: Waren die ersten Jahrzehnte noch von einer Kontinuität ehemaliger NS-Strukturen, einem aggressiven Antikommunismus und Angriffen auf Orte staatlichen Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus geprägt, haben sich die Angriffsziele spätestens seit den 1980ern erweitert. Zunehmend wurde die deutsche Migrationsgesellschaft selbst zum Ziel rechter Gewalt. Diese Form rassistischer Terroranschläge wurde jedoch von Anfang an gerade von staatlicher Seite systematisch verharmlost und unsichtbar gemacht. Für den Staat hat eben der Staatsschutz das Primat vor dem Schutz von Menschen. Gerade vor diesem Hintergrund ist kritische Gedenk- und Erinnerungspolitik ein fester und notwendiger Bestandteil antifaschistischer Politik. Verschiedene Gruppen und Initiativen haben es sich zur Aufgabe gemacht, rechte Taten als solche zu benennen, den Opfern zu gedenken, und den Betroffenen eine Stimme zu geben. Wir wollen mit verschiedenen Initiativen, die dazu arbeiten, über ihre Praxis und ihre Erfahrungen sprechen, und auch einen (selbst)kritischen Blick darauf werden, was Erinnerungspolitik jenseits von Gedenken noch leisten kann – und muss.

München Erinnern! ist eine Initiative von Angehörigen und Unterstützer*innen, die den rechten Anschlag am 22.7.2016 am Olympia-Einkaufszentrum in München in Erinnerung rufen will.

zweiteroktober90 dokumentiert die Ausschreitungen gegen Linke und Migrant*innen am 2. und 3. Oktober 1990, die medial wenig Erwähnung fanden und darum weitgehend unbeachtet blieben.

Antisexistische Aktion München erinnert an den vergessenen rechten Anschlag in der Münchner Schillerstraße im Jahr 1984, bei dem Corinna Tartarotti getötet und acht weitere Personen verletzt wurden.

„Alle Jahre wieder: Wunsiedel. Täter – Opfer Umkehr und Märtyrerkult“

„Alle Jahre wieder: Wunsiedel. Täter – Opfer Umkehr und Märtyrerkult“

Seit den späten 1980ern finden – mit Unterbrechungen – in Wunsiedel Aufmärsche militanter Neonazis statt, die in ihrem sogenannten „Heldengedenken“ Täter und Kriegsverbrecher des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges verherrlichen. Auch wenn der Höhepunkt der „Rudolf-Heß-Gedenkmärsche“ längst überschritten ist, handelt es sich noch immer um den größten regelmäßig stattfindenden Neonaziaufmarsch in Bayern mit nicht zu unterschätzender Bedeutung.

Der Vortrag behandelt die Geschichte, wichtige AkteurInnen sowie die Relevanz der Fackelmärsche in der oberfränkischen Provinz und geht der Frage nach, warum es so wichtig ist, dagegen vorzugehen.

Antiziganismuskritik als antifaschistische Aufgabe

Antiziganismuskritik als antifaschistische Aufgabe

Ob antiziganistische Hetze während der Corona-Pandemie, die Segregation ukrainischer Rom*nja in den bayerischen Aufnahmezentren oder der Brandschlag rechter Hooligans in Baden-Württemberg − trotz einer Vielzahl antiziganistischer Vorfälle fristet die Kritik des Antiziganismus in linken Zusammenhängen noch ein Schattendasein. Der Workshop möchte dazu beitragen, das zu ändern.

Neben der Thematisierung von Erscheinungsformen und Wirkungsweisen soll über die Auseinandersetzung mit antiziganistischen Quellen das begriffliche Verständnis von Antiziganismus diskutiert werden.

»Dann mach halt ‘ne Anzeige!« – Patriarchat und Rechtssystem

»Dann mach halt ‘ne Anzeige!« – Patriarchat und Rechtssystem

Das deutsche Rechtssystem erhebt den Anspruch, geschlechtsneutral zu
sein. Dass das nicht der Realität entspricht, zeigt die Tatsache, dass
nur ein geringer Anteil der Frauen, die Anzeige wegen Vergewaltigung
erstatten, die Verurteilung des Täters erleben. Femizide – Morde an
Frauen aufgrund ihres Geschlechts – werden regelmäßig als Totschlag,
nicht als Mord geahndet. Wie kann es sein, dass der grundsätzlichen
juristischen Geschlechtsblindheit eine oftmals patriarchale Gesetzgebung
und Rechtsprechung gegenüberstehen? Der Vortrag beleuchtet unsere
Gesellschaft als kapitalistisches Patriarchat, das den Status von Frauen
als Rechtssubjekten immer wieder in Frage stellt.  

Verschwörungsideologien und Antisemitismus

Verschwörungsideologien und Antisemitismus

Gesellschaftliche Krisen wie die Corona-Pandemie bringen Unklarheit, Überforderung und Verunsicherung mit sich. In solchen Situation haben Verschwörungsideologien Hochkonjunktur. Warum sind diese für viele Menschen attraktiv? Welche Verbindung gibt es zum Antisemitismus? Was bedeutet das angesichts der Vielzahl sich gegenseitig verstärkender aktueller Krisen? Wie können Gesellschaft und Politik darauf reagieren? Im Vortrag soll diesen Fragen nachgegangen werden, ebenso besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Referent*in: Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern