Emotionale 1. Hilfe für Aktivist*innen & Bezugsgruppe

Emotionale 1. Hilfe für Aktivist*innen & Bezugsgruppe

Repression und Gewalterfahrungen können neben juristischen Folgen auch körperliche und psychische Verletzungen hinterlassen. Im Workshop wollen wir gemeinsam mit euch herausarbeiten, welche Strategien es für Aktivist*innen und Bezugsgruppen gibt, um mit emotionaler Belastung durch Repression und Gewalt umgehen zu können. Dazu werden wir uns mit dem Thema von unterschiedlichen Seiten und mit verschieden Methoden beschäftigen. Außerdem stellen wir kurz die Arbeit von Out of Action vor und geben einen theoretischen Input zum Thema Traumatisierung. Wenn danach noch Zeit bleibt, würden wir ums gerne mit euch über „Polit-Burnout“ austauschen.

Hoffen, dass der Staat regelt? Lehren aus 10 Jahren AfD und 10 Jahren Suche nach antifaschistischen Gegenkonzepten.

Hoffen, dass der Staat regelt? Lehren aus 10 Jahren AfD und 10 Jahren Suche nach antifaschistischen Gegenkonzepten.

Über zehn Jahre AfD ebenso lange der der Versuch, deren Aufstieg mit antifaschistischen Protesten und Gegenerzählungen zu verhindern. Inzwischen ist die AfD in den ostdeutschen Bundesländern sowohl gesichert rechtsextrem als auch stärkste Kraft bei den anstehenden Landtagswahlen und auch in Bayern erzielte die Partei in einigen Wahlbezirken mittlerweile weit über 20%. Während sich in der AfD über die Jahre der radikal rechte Flügel durchsetzte und die Partei inzwischen völlig offen „Remigrationskonzepte“ ausarbeitet und in ihren Regierungsprogrammen verankert, diskutieren große Teile der „wehrhaften Demokratie“ noch über Neutralitätsgebote und die Frage eines fairen Umgangs mit den Rechtsextremen. Es ist fünf von zwölf warnen die einen, die anderen resümieren resigniert, dass es längst zwanzig nach sei. Was haben wir als antifaschistische Linke falsch gemacht und was bleibt uns jetzt noch zu tun, um das Schlimmste zu verhindern?

Vier Expert*innen aus dem Bereich Antifaschismus, Antifeminismus, Gewerkschaft und Queerpolitik berichten, wie der Erfolg der AfD ihre Arbeit und die Politik jetzt schon beeinflusst, auf was wir uns in naher Zukunft einstellen müssen und ob ein AfD Verbot die letzte Hoffnung für eine antifaschistische Linke sein kann, die doch weiß, dass im Kampf gegen den Faschismus auf den Staat kein Verlass ist.

Podium mit:

Robert Andreasch (Autor und freier Foto- und Hörfunkjournalist. Er ist Mitglied der Initiative NSU-Watch und beobachtet für die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e.V. (a.i.d.a.) die extreme Rechte in Süddeutschland.)
Emilia Berger (Aktiv in feministischen und antifaschistischen Strukturen in Thüringen, davor einige Jahre in Bayern. Beruflich ist sie in der Jugendarbeit tätig.)
Fritz Burschel (Historiker, Politikwissenschaftler und Journalist mit dem Schwerpunkt Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit. Er ist Mitglied von NSU Watch und Regionalbüroleiter Bayern der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern /des Kurt-Eisner-Vereins.)
Chris Fuchs (Tätig in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Bereich Hochschulpolitik mit Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung mit der extremen Rechten in Wissenschaft & Hochschule sowie rechten Tendenzen unter Gewerkschaftsmitgliedern. Chris engagiert sich besonders im Bereich Queerpolitik, wo Queerfeindlichkeit und Antifeminismus der radikalen Rechten immer ein Thema sind.)

‚Was tun wenn’s brennt?‘ – Rechtshilfeworkshop und Demovorbereitung

‚Was tun wenn’s brennt?‘ – Rechtshilfeworkshop und Demovorbereitung

Ob Antifaschist*in, Klimaaktivist*in oder Feminist*in: Jede politisch aktive Person muss früher oder später mit Repression rechnen. Zwei Dinge helfen, um damit einen guten Umgang zu finden: Wissen und Solidarität.
In diesem Workshop erarbeiten wir gemeinsam, wie wir uns auf Demos und Aktionen verhalten, was wir tun, wenn Leute festgenommen, vorgeladen oder Wohnungen durchsucht werden und warum wir nicht mit Bullen reden, sondern die Aussagen verweigern.
Der Workshop dauert etwa eine Stunde und ist sowohl für alle „Neuen“ als auch schon lang Aktive geeignet, um Wissen aufzufrischen. Im Anschluss wird es Zeit für Fragen und Feedback geben.


Die Rote Hilfe e.V. organisiert als strömungsübergreifende und parteiunabhängige Solidaritätsorganisation der gesamten Linken sowohl politische Unterstützung als auch finanzielle Hilfe bei staatlicher Repression.

Der Mord an Mouhamed Lamine Dramé und der Kampf um Gerechtigkeit, Gedenken und Abolition

Der Mord an Mouhamed Lamine Dramé und der Kampf um Gerechtigkeit, Gedenken und Abolition

Am 8. August 2022 erschossen Dortmunder Polizist*innen den geflüchteten Jugendlichen Mouhamed Dramé in Dortmund. Aktuell stehen fünf der beteiligten Polizist*innen u.a. wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung vor Gericht – eine Seltenheit in Fällen von Polizeigewalt, auch dank großen öffentlichen Drucks. Wir erzählen von Mouhameds Leben, über die Risikofaktoren Migration, Rassismus, polizeiliche Unfähigkeit bei psychischen Ausnahmezuständen und spatial profiling in der Dortmunder Nordstadt, vom Scheitern von Aufklärung durch die Justiz und unserem Kampf um Gerechtigkeit außerhalb des Gerichtssaals. Auch von den Kontinuitäten von (tödlicher) Polizeigewalt in Dortmund und darüber hinaus und abolitionistischen Visionen von einer Welt ohne Polizei.

*** Der Vortrag wird in deutscher Lautsprache stattfinden. Auf Wunsch kann eine Übersetzung in andere Sprachen ermöglicht werden. ***

Nazis hassen diese Tricks – 20 Überlegungen zum Vorgehen gegen Rechtsextremismus

Nazis hassen diese Tricks – 20 Überlegungen zum Vorgehen gegen Rechtsextremismus

Lange Zeit war die antifaschistische Bewegung vor allem auf der Straße handlungsfähig: Viele Leute mobilisieren, rechte Aufmärsche blockieren – das Konzept war einfach und effektiv. Angesichts eines sich wandelnden Rechtsextremismus und einer Schwäche der antifaschistischen Bewegung geht dieser Ansatz jedoch immer weniger auf. Anders als in den Bereichen Klima oder Vergesellschaftung wird in der antifaschistischen Bewegung dennoch wenig über Taktiken und Strategien diskutiert. Vielmehr wirken Aktionsformen häufig ritualisiert und wenig zielgerichtet. Mit Hilfe der Broschüre „Nazis hassen diese Tricks. 20 Überlegungen zum Vorgehen gegen Rechtsextremismus“ sollen im Workshop Reflexionsprozesse und eine Diskussion über effektive Handlungsstrategien angeregt werden.

Die Broschüre wird am Camp ausliegen. Online ist sie unter https://niederbayern.dgb.de/++co++9d62a6b8-82c4-11ee-b280-001a4a160123 abrufbar.