Protestbegleitung – nicht nur für Profis

Protestbegleitung – nicht nur für Profis

Die Corona-Proteste von Querdenken und Co. wurden in zahlreichen Städten von hauptberuflichen Journalist_innen intensiv begleitet und durch umfangreiche Recherchearbeit nachbereitet. Vielerorts waren es aber auch Privatpersonen, die das Monitoring übernommen haben.

Aber kann eigentlich jede Person Demonstrationen und Kundgebungen journalistisch begleiten? Dürfen Fotograf_innen einfach so Leute auf einer Demo abfotografieren? Wie steht es um Video- und Tonaufnahmen? Die Begleitung von Protesten bringt einige Umstände mit sich, die es zu beachten gilt. Welche rechtlichen Grundlagen gilt es zu beachten? Wie verhalte ich mich auf Versammlungen von rechten Akteur_innen? Wie kann ich die Gefahr für mich selbst minimieren? Und wie bekomme ich gutes Bildmaterial?

Im Workshop wollen wir uns mit den theoretischen und praktischen Dingen der Protestbegleitung auseinandersetzen. Ihr habt eine eigene Kamera? Bringt sie gerne mit und wir können vielleicht auch ein wenig am technischen Know-How und am Fotografie 1×1 feilen.

„Was tun wenn’s brennt?!“

„Was tun wenn’s brennt?!“ – Rechtshilfeworkshop

Was tun wenn´s brennt?! … auf Demonstrationen, bei Übergriffen, Festnahmen oder auf der Wache?

Alles in allem: Wie schütze ich mich als Aktivist*in vor staatlicher Repression?

Im Workshop wollen wir gemeinsam wichtige Rechtshilfetipps besprechen. Ihr wisst schon Bescheid? Dann kommt trotzdem, frischt euer Wissen auf und teilt es mit anderen.

Antifa im Betrieb

Antifa im Betrieb

Wie leider ein Großteil der Menschen sind auch Antifaschist*innen dazu gezwungen ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Mehr als die Hälfte des Tages verbringen wir in der Arbeit oder auf dem Weg dorthin. Unsere Arbeitskolleg*innen sehen wir zumeist länger und häufiger als unsere Freund*innen oder unsere Familie.

Stefan Dietl und Kathrin Birner gehen in ihrem Vortrag der Frage nach wie man gegen Nazis im betrieblichen Kontext vorgehen kann und welche Möglichkeiten für antirassistische und antifaschistische Arbeit wir im Betrieb haben, wenn sich schon ein Großteil unseres Lebens dort abspielt.

Awareness und Solidarität in linken Strukturen

Awareness und Solidarität in linken Strukturen: Ein Workshop in zwei Teilen

Teil I: Linke Politik, die gesellschaftliche Missstände aufzeigen und verändern will, muss den Anspruch haben, machtkritisch auch marginalisierte Gruppen mitzudenken. Aber wie so einen theoretischen Anspruch umsetzen, wenn deine Politgruppe bisher ziemlich nichtbehindert ist und dir die Bezugspunkte fehlen? In unserem gemeinsamen Workshoppart werden wir uns damit beschäftigen, was Ableismus und Behindertenfeindlichkeit ausmacht, wie beides in die Gesellschaft wirkt und warum linke, kapitalismuskritische Politik immer auch behinderte Positionen einbeziehen sollte.

Die Referentin ist behinderte Antidiskriminierungsberaterin und freiberuflich zu den Themen Inklusion, Barrierefreiheit, Ableismus und Antidiskriminierung aktiv.

Teil II: Verantwortung als Antwort auf sexualisierte Gewalt
Was braucht es um transformative, emanzipatorische Umgänge mit sexualisierter Gewalt zu finden? Also Umgänge, die nicht mit weiterer Gewalt auf Gewalt reagieren. Was brauchen wir, wenn sexualisierte Gewalt in unseren Kreisen passiert, und (wie) können wir das in Zukunft verhindern? Dafür schauen wir uns zunächst an, wie aktuell in den meisten Fällen auf sexualisierte Gewalt reagiert wird und wie der Umgang im Idealfall aussehen könnte. Gemeinsam überlegen wir, wie ein Weg zu einem emanzipatorischem Umgang aussehen kann. Wir legen in diesem Workshop den Fokus auf das Umfeld, in dem Gewalt stattfindet und gehen der Frage nach, was Voraussetzungen für eine kollektive Verantwortungsübernahme sind und wie diese konkret aussehen kann.

Gruppe Gegen_Gewalt

Die islamistische Rechte: Eine Aufgabe für den Antifaschismus?

Die islamistische Rechte: Eine Aufgabe für den Antifaschismus?

Spätestens seit der Entstehung des „Islamischen Staates“ in Syrien und Irak wird in der deutschen Linken wieder über den Umgang mit Islamismus diskutiert.
Allerdings ist die Debatte häufig geprägt von Unkenntnis, aggressiv vorgetragenem Halbwissen, der Angst Rassismus zu bestärken oder offener Verharmlosung. Dabei werden Betroffene von islamistischer Gewalt sowohl innerhalb als auch außerhalb von Deutschland häufig ignoriert, verstärkt durch die Nicht-Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte von vergangenen (gemeinsamen) Kämpfen.
Der Workshop versucht Lösungsangebote zur theoretischen Analyse islamistischer Bewegungen sowie Hilfestellung bei der Erarbeitung von Strategien antifaschistischer Praxis zu liefern.

Am Anfang steht ein Input, der den Begriff der islamistischen Rechten vorstellt. Die islamistische Rechte meint dabei jene Strömungen des Islamismus, die aus den islamischen Quellen ein gesellschaftspolitisches Programm ableiten, welches unter anderem Absage an menschliche Vernunft, Errichtung einer strikt religiösen Ordnung, Frauen- und LGBTQ-Feindlichkeit sowie allgemein eine literalistische Auslegung religiöser Texte beinhaltet.
Die Fokussierung auf die islamistische Rechte macht deutlich, dass der Konflikt mit dieser ein Politischer ist, der die Akteure als politische AktivistInnen ernst nimmt und in gesellschaftliche Auseinandersetzungen eingreift.
Gleichzeitig ist er in der Lage das relativ heterogene Spektrum von türkisch-islamischer Synthese über Hiz but thair bis Anhänger des iranischen Regimes zu bündeln.
Die Verwendung des Begriffs ist dabei keinesfalls neu, sondern fand und findet sowohl in der islamischen Welt (etwa bei Abu Zaid) als auch in der westlichen Analyse islamistischer Bewegungen (z.B. Iran oder Türkei) Anwendung.

In Kleingruppenarbeit wird im Anschluss entlang von Quellentexten der unterschiedlichen Strömungen erarbeitet wie sich die islamistische Rechte in ihren unterschiedlichen Ausformungen darstellt. Dabei werden die vorgestellten Merkmale herausgearbeitet und dann der gesamten Gruppe vorgestellt. Dabei wird die Fruchtbarkeit dieses Analyseinstruments diskutiert.

In der nächsten Session sammeln die Teilnehmer_innen ihre Erfahrungen mit VertreterInnen der islamistischen Rechten, welche Arbeit und Debatten bereits in ihrem Umfeld geleistet worden ist, welche Interventionen vielleicht erfolgreich waren und welche nicht sowie wo aktuell oder in Zukunft wichtige Handlungsfelder für antifaschistische Arbeit liegen.

Danach wird in einem weiteren Input ein Überblick über Ideologie, Geschichte und Strategien von Akteure der islamistischen Rechten in Deutschland gegeben um die gesammelten Erfahrungen einzuordnen und ein besseres Gesamtbild der Lage zu erhalten. Ein besonderer Fokus wird dabei auf der Muslimbruderschaft, den Vertretern der türkisch-islamischen Synthese um DITIB, IGMG und Graue Wölfe, sowie Repräsentanten des iranischen Regimes liegen.

Zum sollen die Teilnehmer_innen sich erneut in Gruppen zusammenfinden und konkrete Strategien wie Aufklärungskampagnen, Recherche oder Bündnisarbeit zu bestimmten Akteuren in ihrer Region erarbeiten. Diese können/sollen zur besseren Reflektion dann der gesamten Gruppe vorgestellt und diskutiert.